Hundstadt, ein Ortsteil der Gemeinde Grävenwiesbach, liegt mitten in Hessen im Hochtaunuskreis in etwa 350m Höhe über N.N. (50°22’13”N,
8°28’7”O). Das Dorf hat knapp 1.000 Einwohner. Die Lage von Hundstadt - zusammen mit den Ortsteilen Mönstadt und Naunstadt bildet es einen Halbkreis um Grävenwiesbach - läßt darauf schließen, daß es
sich um einen geplanten, von Grävenwiesbach ausgehenden Ausbauort handelt. Bis auf einen Betrieb, der nun das gesamte Land um das Dorf herum bewirtschaftet und über eine größere
Milchwirtschaft verfügt, haben alle Bauern ihre Tätigkeit seit Jahren aufgegeben. Neben den Handwerksbetrieben und kleineren Dienstleistern findet man in Hundstadt ein marktführendes Unternehmen im Bereich der
Dienstleistung (EURO-PRO ermittelt verlorene Kunden und Schuldner für andere Unternehmen), ein innovatives Unternehmen im Bereich des Druckwesens (TECHNI-GRAF) und ein Unternehmen in der Schweiß, Schneid- und Stanztechnik (ULTRASONICS). Wenige Bewohner Hundstadts
finden Arbeit in den Unternehmen in der näheren Umgebung; überwiegend fahren sie mit dem Pkw oder der Taunusbahn bis nach Frankfurt am Main und darüber hinaus in die Rhein-Main-Region zu ihrer
Arbeitsstätte. Ein Kindergarten im Dorfgemeinschaftshaus ist alles, was in Hundstadt im Bildungswesen übrig geblieben ist; die Kinder gehen zunächst nach Grävenwiesbach in die Schule, später nach
Usingen, Neu-Anspach oder Bad Homburg in die weiterführenden Schulen. Für ihr “Amusement” müssen die Hundstädter seit Jahren selbst sorgen, nachdem bereits vor Jahrzehnten die letzte
Gaststätte für immer schloss - und die Hundstädter haben aus dieser Not eine Tugend gemacht: Sie sind die Eifrigsten beim Ausrichten von Feiern für Vereinsmitglieder und die Bürgerinnen und Bürger.
Auch manch alte Tradition wird weiter gepflegt. So wird noch hausgeschlachtet und im alten Backhaus noch regelmäßig Brot gebacken; zur Hexennacht (Walpurgisnacht) schwärmen die Hexen aus und verrücken, was nicht
niet- und nagelfest ist (obs dem einen oder anderen paßt - oder nicht). Und der Housder Dialekt wird hochgehalten, nicht nur bei den Faschingsveranstaltungen. Gemein- und Frohsinn wird im
Allgemeinen seit jeher sehr groß geschrieben - mehr als in manch anderen dörflichen Gemeinschaften. Der Gesangverein “Sängergruß” wurde bereits 1845 gegründet, der Schützenverein 1893; neueren Datums ist
der Fanfarenzug, gegr. 1964. Das Festjahr 2010 wird es allen Besuchern zeigen, wozu solch kleiner Ort fähig ist!
Im Jahr 1568 gab es in Hundstadt die meisten Pferde im Kirchspiel, was darauf schließen läßt, dass ein Fuhrunternehmen tätig war. Dafür spricht auch der Umstand, dass die Straße von Limburg
in die Wetterau zu dieser Zeit an dem Dorf vorbeiführte. Mit seiner Schafzucht war Hundstadt im 17. Jahrhundert Zulieferer der Wollweberstadt Usingen. 1899 wurde eine Telegraphenbetriebsstelle
eingerichtet. 1953 erhielt Hundstadt eine neue Schule, die bis 1972 besucht wurde. Aus dem Namen kann man schließen, dass der Ort zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert
entstanden ist. Dieser Zeit ist die Gründung der "statt”-Orte zuzuordnen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hundstadt als "Hoenstad" im Jahr 1410. Mehr Jahreszahlen hier!
Herkunft des Ortsnamens: auf keinen Fall kommt er von “Hund”, unserem besten Freund (Canis lupus
familiaris) eher aus dem Keltischen: “dhun” und “stad”, was mit ‘hochgelegener Siedlungsstätte’ erklärt werden kann.
Eine Liste der im Staatsarchiv geammelten 144 Flurnamen in der Gemarkung findet sich hier.
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