Sehr geehrte Damen und Herren,

das Datum, an dem eine Ortschaft zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird und damit ins Licht der Geschichte rückt, ist immer auch ein Stück weit durch Zufälle mitbestimmt: Es gibt Zufälle der Forschung, die bei der Entdeckung und Identifizierung einer Erwähnung wichtig sind. So hätten die Hundstädter 1917 bereits mit ruhigem Gewissen sogar eine 650-Jahr-Feier begehen können, denn damals glaubte man noch an eine ältere Ersterwähnung, die sich aber mittlerweile als falsch herausgestellt hat. Dank der Fortschritte in der historischen Forschung kennen wir heute den 17. Februar 1410 als das Datum der Hundstädter Ersterwähnung – so lange, bis vielleicht eines Tages neue Funde uns eines Besseren belehren. Und es sind Zufälle der Ãœberlieferung, die dafür gesorgt haben, dass ausgerechnet diese Urkunde die Zeiten überdauert hat.

Festpräsident Ulrich Krebs,    
Landrat des Hochtaunuskreises   
 

Aber bei einem Jubiläum, wie es Hundstadt feiert, geht es ja nicht nur um Erkenntnisse der Geschichtsforschung – im Gegenteil: für den Historiker ist das Datum der Ersterwähnung allein von keiner wesentlichen Bedeutung, denn es sagt ja nichts über das tatsächliche Alter des Dorfes aus. Vor allem geht es darum, dass ein solches Jubiläum einen Anlass gibt, einmal inne zu halten und sich zu besinnen: auf die Geschichte des Dorfes, auf die schweren und guten Zeiten, die seine Bewohnerinnen und Bewohner erlebt haben, und darauf, wie das Dorf zu dem geworden ist, was es heute ist. Und diese Besinnung, dieses Durchatmen bietet Grund zum Feiern: aus Dankbarkeit, aus Freude und aus Liebe zum Heimatort.

Die Gemeinde Hundstadt hat sich für ihr Jubiläumsjahr allerhand vorgenommen – das zeigt, wie lebendig und lebenswert das Dorf heute ist. Ich wünsche den Hundstädterinnen und Hundstädtern schöne Veranstaltungen, welche die Geschichte mit der Gegenwart verbinden und die Dorfgemeinschaft zugleich für die Zukunft stärken!


Ulrich Krebs
Landrat