Da wars ein volles Haus am 18. April. Der Kaffee floß in Strömen, die berühmte Husetter Kuchentheke wurd und wurd nicht weniger - und vorn - wo eigentlich bereits die Bühne stehen sollte in diesem Festjahr - aber man kann bekanntlich ja nicht alles haben - da gaben sich die Gruppen die Klinke in die Hand:
der Spielmannszug “Die Oldies”, der Hundstädter Frauenchor, die Garde des Fanfarenzuges, der Drehorgelspieler Velten, das “Pülli-Air”-Ballett, das Hexenballett (etwas zu früh für die Hexennacht :-), urwaldtönend und keulenschwingend kamen sie daher - und mit eigenem Beitrag aus dem tiefen Hinterwald brachten sie ihren Sketch, den wir nicht vorenthalten wollten. Hier ist er:

Das Geburtstagsständchen

Mutter: Komm nur her Rosache, du brauchst dich net zu schäme.
So Leut wie mir könne sich überall sehe lasse.
Siehst du, Rosache, dort drüwe sitzt schon die Fraa Schmitt,
der tun mir jetzt schön gratulieren.
Geh her Rosache. Guten Tagen, Fraa Schmitt.
Oh da werden se gucke und horche.
Mei Rosache es nämlich ganz e gescheite.
Ach un su a schönes Sprüchlein hat se ach gelernt,
da steht alles drin, was me sich so wünsche kann.
So Rosache, jetzt fang oh, un glotz net su dumm für dich hie.
Geh hin, un mach en ohständiche Knicks.

Rosa: Modder, ich was net mi, wais ohfängt.

Mutter: Rosache, guck her, und mach dein Knicks un fang oh.
Als ich heut vom Schlaf erwachte, hörte ich ein Glöcklein klingeln.

Rosa: Als ich heut früh im Schlaf erwachte, hörte ich ein Böcklein springen.

Mutter: Dumm Ding, so hässt das doch gor nit,
‚Als ich heut vom Schlaf erwachte…’

Rosa: Als ich heut vom Schlaf erwachte, hörte ich ein Böcklein singen.

Mutter: Oh, das iäs a Kreutz met dem dumme Ding.
Es brengt halt nix en sein Kopp enenn.
Schun vier Woche hun ich mich geplaacht,
dass es euch ein schönes Sprüchlein sagt
un jetzt mechts mir die Schand un kanns net.

Rosa: Modder, es iäs gar nit wahr.
Wai me jetzt hergegange sei, hast du gesaht:
‚Rosache, die Frau Schmitt hat heut Geburtstag.
un da müsse mir der alt Schachtel ein Sprüchlein sache,
un das haste mir dann firgesaht.

Mutter: Oh, was hob ich e Last met dem dumme Rosache,
da hun ich von der aale Schachtel gered, dai ich hier in der Dasch hu,
un da maint das schlecht Ding, ich hätt von Ihne gesproche,
wo ich doch su a Hochachtung vor Ihne hob.

Rosa: Jo, jo Modder, su haste gesaht, un du hast doch dai gemaant.

Mutter: Halts Maul, dich nehm ich überhaupt nicht mehr mit.
Frau Schmitt, Ihr wirst, wai ich euch verehre
un ich hob euch su schi gratuliern wolle
un jetzt sait das dumme Ding so ebbes von euch.
Ower ich hun gesaht: der Frau muß ich a Wurscht metbrenge, un da is die Wurscht.
Laiber ess ich selbst nix, als dass ich Ihne nix metbrenge dait.

Rosa: (lacht schlau) Gell Mutter, des irs die Wurscht vom verreckte Säuche, ja Modder des irse.
Du hast doch gesaht, dai was nix, dai kann se erse.

Mutter: Oh was bin ich für eine geschlagene Fraa!
Was der Himmel, w
as das dumm Kirnd wirrer gehört hat.
Mir verreckt überhabt kaa Säuche, das kimmt bei mir überhabt nit vor.
Ich bin doch a sauber Fraa,
un die schi Wurscht hun ich extra offgehowe für Ihrn Geburtstag.

Des de me jetzt das Maul hälst, Rosache.

Un hai iäs noch a Kännche Rahm.
Mir hun su a god Melch, un da hob ich zu meinem Mann gesaht:
Da bring ich der Frau ower a Kännche voll Rahm met.
Laiber drink ich de Kaffee schwarz, als dass ich Ihne net su was gourres metbrenge.
Su hun ich zu meinem Mann gesaht, un da iäs der Rahm.

Rosa: Es iäs ja gar nit wahr, weil en dem Rahm a Maus ersoffe iäs,
haste gesaht. Denn nehm ich der Alle met, dai kann se drinke.
B
ei der springe sowieso die Mäus of em Desch herum.

Mutter: Oh was mescht der Fratz mir für a Schand.
Es irs alles gor nit
wahr, was me heutzutage met dem Kiänd für a Last hott.
Un was dai lüche kann.
Ich miecht blos wiäse, von wem se das hat.

Ach liebe Frau, nehmes dem Kirnd net übel.
Es iäs halt aus der Ort geschlache.

Ich hun Euch noch en schine Blumestrauß metgebrocht,
den hun ich extra beim Gärtner gekaaft.
An dem werdet Ihr bestimmt euren Spass habbe.

Rosa: Modder, du host doch gesaht:
‚Rosache erzähle ja net dem Becker,
dass ich gestern Obend en seinem Gorte Blume stiebitzt hob.
Sonst haut der mir die Ranze voll’.

Mutter: Jetzt reichts mir ower, du vorlautes dummes Ding!
Wann me hamkomme gibt's was met dem Sterge.

Ich muß jetzt fort, ich kann mich hai nimmer sih lasse met su em biese Kiänd.
Un ich wollt so gerne a Tässche
Kaffe met ihre drinke.
Jetzt sein ich blamiert bei de ganze Leut hei.

Marsch jetzt hoam, du ungezochenes Kirnd.

Rosa (mault em fortgehe):
Modder, un du hoast gesaht, die gibt mir ach ebbes.

Ich will ebbes hu, ich will a Eis.

Du hast gesaht, die gibt ebbes.